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Überblick über die historische Entwicklung sowie aktuelle Tendenzen und Probleme der philosophischen Beschäftigung mit Fragen der modernen Naturwissenschaften in der Sowjetunion. Es wird eingeräumt, daß in der Vergangenheit eine Reihe von Fehlern (Dogmatismus, philosophische Tabuisierung der Rezeption einzelner Forschungsergebnisse u.a.m.) gemacht worden sind. Gegenwärtig fehle es vor allem noch an genügender Praxisnähe und Beweiskraft der einschlägigen philosophischen Untersuchungen. Eine bessere Koordination der philosophischen Forschung auf diesem Feld soll vor allem durch den im Februar 1980 neugeschaffenen Wissenschaftlichen Rat "Philosophische und soziale Probleme von Wissenschaft und Technik" herbeigeführt werden. (Mü-IGW)

Nach einer kurzen historisch-philosophischen Betrachtung der wissenschaftlichen Forschungsmethode "Diskussion" kommt der Autor zu folgender Definition: "Unter wissenschaftlicher Diskussion verstehen wir eine solche kollektive theoretische Erforschung eines wissenschaftlichen Problems, zu dem unterschiedliche und gegensätzliche Auffassungen bestehen die das Ziel verfolgt, das Wissen zu vermehren, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu beweisen oder zu bewerten und wissenschaftliche Probleme zu explizieren." Als weitere Funktionen der Diskussion werden genannt: kommunikative Funktion, Systematisierung, Ordnung und Popularisierung von Wissen. In der wissenschaftlichen Diskussion verbinden sich erkenntnistheoretische und soziale Faktoren der Wissenschaftsentwicklung. (CK)

Hauptrichtungen: 1. Ideenaustausch zwischen Wissensgebieten, 2. Transfer von Begriffen, Methoden u.a. Erkenntnismitteln, 3. Herausbildung komplexer, interdisziplinärer Probleme und Forschungsrichtungen, 4. neue wissenschaftliche Grenzdisziplinen, 5. Annäherung und Wechselwirkung von Gesellschafts-, Natur- und Technikwissenschaften. 6. Annäherung unterschiedlicher Typen wissenschaftlicher Disziplinen, 7. Herausbildung universeller sprachlicher Mittel, 8. Entwicklung "regionaler" und allgemeinwissenschaftlicher Erkenntnisformen und -mittel, 9. verstärkte Wechselwirkung zwischen philosophischem und einzelwissenschaftlichem Wissen, 10. Zunahme der integrativen Rolle der Philosophie. Zu den Faktoren gehören u.a.: Dialektisierung und Theoretisierung, Mathematisierung, Berücksichtigung ökologischer Aspekte. (Fö-IGW)